Parodontitisbehandlung
Das Zahnbett (auch Zahnhalteapparat genannt) besteht aus dem Zahnfleisch (Gingiva), dem Wurzelzement, der Wurzelhaut, kollagenen Fasern (den sogenannten Sharpeyschen Fasern) und dem Kieferknochen (Alveolarknochen). Zu den Aufgaben eines Parodontologen zählen neben der Parodontitisbehandlung auch die Vor- und Nachsorge dieser Zahnbetterkrankungen.
Häufigste Form einer Zahnbetterkrankung ist die Parodontitis. Sie ist bei Erwachsenen heute der Hauptgrund für Zahnverlust. Darüber hinaus wurden inzwischen Auswirkungen der Parodontitis auf die Allgemeingesundheit (Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, u.v.m.) nachgewiesen.
Symptome
Bei der Parodontitis zeigt sich das Zahnfleisch gerötet und geschwollen. Es kommt auch häufiger zu Zahnfleischbluten, zum Beispiel beim Zähneputzen. Außerdem bildet sich der Kieferknochen zurück, die Zahnfleischtaschen vertiefen sich und die Zahnwurzel findet insgesamt weniger Halt. Begünstigende Faktoren für die Entstehung sind bakterielle Beläge = Plaque (Zahnbelag), genetische Veranlagung, Rauchen und Stressfaktoren.
Diagnostik
Die Tiefe der Zahnfleischtaschen wird mit einer speziellen Sonde ermittelt. Ab einer Tiefe von 3 bis 4 mm wird eine Behandlung durch unsere Zahnärzte eingeleitet. Darüber hinaus fertigen wir digitale Röntgenbilder an, prüfen die Zähne auf Festigkeit und stellen die Blutungsneigung des Zahnfleisches fest.
Behandlung der Parodontitis
Die Therapie erfolgt durch Instruktion und Anpassung der Mundhygienemittel sowie einer möglichst perfekten Entfernung aller harten und weichen Zahnbeläge oberhalb (supragingival) und unterhalb (subgingival) des Zahnfleisches.
Geschlossene Kürettage
Im Allgemeinen entfernt der parodontologisch arbeitende Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin diese Beläge ohne Sicht. Das bedeutet, das Zahnfleisch wird nicht abgehoben, sondern man geht mit geeignetem Instrumentarium in die entstandene Zahnfleischtasche und entfernt die Beläge nur durch das Tastgefühl. Nach der Reinigung werden die Zahnoberflächen glatt poliert, um künftige Anlagerungen zu erschweren.
Offene Kürettage
Der Parodontologe oder parodontologisch arbeitende Zahnarzt kann dies ebenso mit Hilfe eines kleinen chirurgischen Eingriffes unter lokaler Betäubung der entzündeten Areale tun. Hierbei wird das Zahnfleisch an der betreffenden Stelle vom Knochen gelöst und so Zahnstein und Plaque unter Sicht entfernt.
Als ergänzende bzw. weiterführende Maßnahmen der Parodontitis-Therapie können parodontal-chirurgische Maßnahmen notwendig sein. Dazu zählen u. A. regenerative Techniken zum Wiederaufbau des Zahnhalteapparates oder die Zahnfleischtransplantation zur Abdeckung freiliegender Zahnhälse.
Das Ziel ist, eine Schrumpfung des Zahnfleisches und den Abbau des Kieferknochens möglichst zu verhindern. Es geht darum, die Zahnfleischtaschen zu eliminieren und die Bakterienflora positiv zu beeinflussen, sodass sich das Zahnfleisch wiederaufbauen kann.
Parodontitis-Prophylaxe
Der krankhafte Entzündungsprozess kann meist nur gestoppt, aber nicht rückgängig gemacht werden. Nach der eigentlichen Behandlung ist daher eine regelmäßige Betreuung in Form einer speziellen Parodontitis-Prophylaxe unbedingt notwendig, um den erreichten Therapieerfolg auf Dauer aufrechtzuhalten.
Dazu stehen Ihnen unsere Zahnärzte in Speicher für die Nachsorge zur Verfügung. Eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung ist auch Bestandteil unseres Konzeptes.
Sie können selbst viel dazu beitragen, die Parodontitis im Griff zu behalten, indem Sie zuhause auf eine gewissenhafte Mundhygiene achten.